Sonntag, 22. Februar 2015

Das Meer ruft, die Männer folgen

Die Tage werden kürzer, das Wetter wird immer ungemütlicher. Das sind Indikatoren dafür, das es in Deutschland Winter wird. Da aber die Angelsucht auch bei schlechtem Wetter nicht verschwindet, muss man sich wärmere Reiseziele suchen. Schon lange einmal wollte ich auf einem der großen Meere der Erde fischen und dann bot sich mir ende November die Möglichkeit auf der kanarischen Insel Gran Canaria den Atlantik zu beangeln. Leider waren die Vorzeichen für den Tripp mehr als bescheiden. Kurz vor Reisebeginn wurde für die Insel der Ausnahmezustand ausgerufen. Wind und Regen wüteten 24 Stunden am Tag und ließen die Hoffnung auf einen Tripp auf das Meer mehr als nur schwinden. Die Stimmung unter uns war am Tiefpunkt. Eine Woche vor dem Flug saßen wir zu viert abends zusammen und es kam die Frage auf, was machen wenn man nicht raus kann? Könnte vielleicht sogar der Flug schon in Gefahr sein? Aktuelle Bilder von der Insel machen nicht viel Hoffnung. Überflutete Straßen, Meterhohe Wellen, die mit unbändiger Kraft auf den Strand zu rollen. Rosige Aussichten sind ganz bestimmt andere. Ein bisschen Hoffnung ließ dann jedoch der Wetterbericht für die nächsten 7 Tage keimen, sollte sich die Lange vor Ort bessern. Nur der Zeitpunkt war noch nicht sicher. Das Boot war schon fix für einen Tag gebucht, also hieß es Daumen drücken das die See sich da dann schon beruhigt hat. Als wir dann morgens aus dem Flieger auf Gran Canaria langeten, war das wetter besser als erwartet. Zwar merkte man noch, was hier vor ein paar tagen abgegangen war, aber uns begrüßte schon um 7 Uhr die Sonne mit ihren wärmenden Strahlen. Da es am nächsten Tag schon früh aufs Boot gehen sollte und alle recht müde vom Nachflug waren, ließen wir den Tag mit gutem Essen und ein paar inseltypischen Cervezas ausgleiten.
Als wir morgens dann auf dem Boot ankamen, wurde der Plan für den Tag gemacht. Auf der Rausfahrt sollte auf Wahoo geschleppt werden bis wir an einem Riff ankommen. Dort sollte dann Vertikal auf Aberjack gefischt werden. Je nach Wetterlage war dann noch ein biischen Schlecppen angedacht. Leider tat sich beim ersten Schleppturn nichts und so steuerten wir das Riff an. Dort wurde in ca. 100m Tiefe mit Calmaren und Fischfetzen auf Amberjack gefischt. Leider wurde die See immer rauer und auch die Bissausbeute war nicht die beste. Dennoch konnten wir diverse Fische Fangen. Neben den Vertikalfischen legten wir auch noch Live Bait ruten aus, woran sich auch ein Thunfisch und ein Baracuda verirrten. Ein interesanntes Schauspiel war auch eine Möve, die sich drei mal an einer unserer Luftballon Montagen verging. Das Wetter wurde jetzt immer unangenehmer und der Wind bließ dicke Wellen über den Ozean. Das schiff kam sehr ins schwanken und die Entscheidung wurde getroffen die Heimreise richtung Hafen anzutreten. Auch hier wurden wieder die Schleppruten ausgelegt. Leider passierte hier auch nicht mehr viel, außer einem Fehlbiss den man aber erst beim Köder einholen sah. Der Fransenköder hatte dann plötzlich keine Fransen mehr.
Trotz das wir nicht den Sahnetag erwischten, hat diese Art der Angelei echt Spaß gemacht und es wird mit Sicherheit nciht das letzte mal gewesen sein, dass ich den großen Ozean befische.